General Alfredo Stroessner, der 35 Jahre diktatorisch über Paraguay herrschte, starb am 16. August 93-jährig im brasilianischen Exil an einer postoperativen Lungenentzündung. Der Sohn eines nach Paraguay ausgewanderten bayerischen Bierbrauers ging schon mit 17 zur Armee. 1954 putschte er sich an die Macht. Unter seiner Herrschaft wurde der südamerikanische Binnenstaat ein antikommunistisches Bollwerk und Zufluchtsstätte für flüchtige Nazis. Opposition und indigene Bevölkerung wurden brutal unterdrückt. Er verwandelte die Colorado-Partei in sein persönliches Propagandainstrument und machte aus Paraguay ein Schmugglerparadies. Mit seinen Diktator-Kollegen kooperierte er während der berüchtigten Operation Cóndor, der grenzüberschreitenden Verfolgung von LinksaktivistInnen. 1989, als die Nachbarstaaten längst zur Demokratie zurückgefunden hatten, wurde Stroessner von seinem Schwiegersohn General Andrés Rodríguez gestürzt. Brasilien gewährte ihm Exil.